Regionen
Thailands:
Vier Regionen bilden 73 Provinzen als Verwaltungseinheiten:
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Der bergige Norden (u.a. Chiang Mai, Chiang Rai, Mae Sai) an den Ausläufern
des Himalaya mit dem berüchtigten Goldenen Dreieck (Golden Triangel).
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Der Nordosten (u.a. Udon Thani) – Isan (sprich: Ihßahn),
das Armenhaus Thailands – stellt ein Drittel der Gesamtfläche
des Landes dar. Starke ethnische Bindung zu Laos.
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Die fruchtbare Zentralregion – die Reisschale Thailands –
mit der Hauptstadt Bangkok.
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Südthailand (u.a. Phuket, Surat Thani, Hat Yai) mit seinen
tropischen Stränden. Nachbarstaaten: Burma (Myanmar) im Norden
und Westen, Laos im Nordosten, Kambodscha im Osten und Malaysia
im Süden.
Zeitzone:
MEZ + 6 Stunden (Sommerzeit + 5 Stunden)
Wirtschaft
Bruttosozialprodukt je Einwohner (1996): 2.740 US-$.
Währung: 1 Baht = 100 Satang (1 Euro = ca. 48 Baht; Stand: Mai
2004).
Die Grundlage der thailändischen Wirtschaft bildet die Landwirtschaft.
1993 waren 57% der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft tätig
gegenüber 18% in der Industrie und 25% im Dienstleistungsgewerbe.
Mit in diesem Jahr verschifften 6 Mio. Tonnen Reis ist Thailand der
größte Reisexporteur der Welt. Das wird zumindest auch in
den nächsten zehn Jahren so bleiben, denn Fachleute sind der Überzeugung,
daß das Land beim Reisanbau sowohl quantitativ als auch qualitativ
noch erhebliche Reserven hat.
Importgütern im Außenhandel im Wert von 70,9 Mrd. US-$ stehen
Exportgüter (außer Reis auch Mais, Kautschuk, Tapioka, Zucker
und Zinn, Textilien, Computer und -teile, Edelsteine, Shrimps, Fischkonserven)
in Höhe von 54,4 Mrd. US-$ gegenüber. Der Tourismus mit jährlichen
Steigerungsraten von 4 bis 5% stellt für Thailand eine äußerst
wichtige Einnahmequelle dar. Allein 1996 brachten 7,19 Mio. Auslandgäste
an Devisen 215 Mrd. Baht Einnahmen ins Land.
Thailand ist Mitglied der ASEAN (Association of South East Nations)
und wird den sogenannten Tigerstaaten Südostasiens zugerechnet,
die bis zum Desaster der Wirtschafts- und Finanzkrise 1997 mit jährlich
zweistelligen Zuwachsraten ihre Wirtschaft entwickelten.Mit Hilfe des
Internationalen Währungsfond (IWF) wurde ein Ausweg aus der Krise
gesucht. Dabei reagierte Thailand scheinbar flexibler als die anderen
südostasiatischen Staaten. Die Chancen für das gebeutelte
Land bessern sich zusehends, ja die Krise scheint längst überwunden,
besucht man in diesen Tagen das Land.
Größere
Städte
Bangkok (Krung Thep), Hauptstadt Thailands, ca. 6.000.000
Einwohner (s. o.), Chiang Mai, die Rose des Nordens im Goldenen Dreieck,
151.000 Einwohner Sukhothai (Morgengrauen der Freude), Hauptstadt in
der Blütezeit um 1238 Phitsanulok, wichtiger Handels-, Kommunikations-
und Verkehrsknotenpunkt Khon Kaen, 116.000 Einwohner, wichtige gleichnamige
Universität
Nakhon Ratchasima (Korat), 90.000 Einwohner, Tor zum Armenhaus Isan
Udon Thani, 83.000 Einwohner
Nong Khai, mit der Freundschaftsbrücke über den Fluß
Mekhong nach Laos Chonburi, industrielles und Landwirtschaftszentrum
Pattaya, bekanntester Badeort Südostasiens, gehört zur Provinz
Chonburi
Chantaburi, Edelsteinzentrum, riesige Plantagen tropischer Früchte
Surat Thani, Hauptstadt von Südthailands größter Provinz,
Hafenstadt, wichtiger Verkehrsknotenpunkt, auch in Richtung Phuket und
Koh Samui
Hat Yai, 67.000 Einwohner, Tor nach Malaysia
Monarchie
Thailand ist seit 1932 eine konstitutionelle Monarchie mit
einem Zwei-Kammern-Parlament (gewähltes Repräsentantenhaus
und ernannter Senat) unter starkem Einfluß des Militärs.
Staatsoberhaupt seit 1946 und damit der am längsten amtierende
Monarch der Welt ist König Bhumibol Adulyadej (Rama IX.).
Religion
Staatsreligion ist der Theravada-Buddhismus (94%); daneben
Islam (4%), Christentum, Hinduismus, Konfuzianismus.
Ab dem 7. Jahrhundert verbreitete sich die Lehre Buddhas (der Erleuchtete,
Beiname des Prinzen Siddharta Gautama, der um 500 v.Ch. in Nordindien
lebte) entlang der Handelsstraßen. Sie verbreitete sich in Südostasien
hauptsächlich auf dem Seeweg über Burma, Malaysia, Java und
Celebes. Mönche, die im 11. Jahrhundert auf dem Weg aus China hier
haltmachten, brachten den Buddhismus nach Vietnam.
Während man sich in Thailand wie auch in Sri Lanka, Burma, Laos
und Kambodscha dem Hinayana-Buddhismus (kleines Fahrzeug) – in
Thailand Theravada-Buddhismus genannt (der Weg des Mönchs) –
zuwandte, bevorzugte man in China, Korea, Vietnam, den Himalaya-Staaten
und Japan den Mahayana-Buddhismus (großes Fahrzeug).
Als der Buddhismus im 7. Jahrhundert im Mon-Reich mit seinem damaligen
Zentrum in der Nähe Bangkoks bei der heutigen Stadt Nakhon Pathom
(hier wird der älteste Chedi Thailands vermutet) in die Region
kam, war das Land noch nicht von Thais bevölkert. Sie, die allmählich
vom südlichen China (Yünnan) einwanderten, kamen wahrscheinlich
zuerst durch die Mon in Kontakt mit dem Buddhismus.
Der Theravada-Buddhismus wurde von den Thais so sehr angenommen, daß
er zu einer der bedeutendsten Integrationskräfte der Gesellschaft
wurde. Heute ist der Buddhismus in Thailand so stark wie eh und je und
spielt im täglichen Leben eine wichtige Rolle.
Feiertage
1. Januar: Neujahr (gesetzlicher Feiertag); 7.-9. Februar:
Chinesisches Neujahrsfest; Vollmond im Februar: Makha Puja, buddhistisches
Fest (gesetzl. Feiertag); 6. April: Chakri-Tag, Gründungstag der
Dynastie 1782 (gesetzl. Feiertag); 12.- 14. April: Songkhran, thailändisches
Neujahrs- und Wasserfest (gesetzl. Feiertag); 5. Mai: Krönungstag
König Bhumibols 1950 (gesetzl. Feiertag); 9. Mai: Königl.
Pflugzeremonie, brahmanisches Fruchtbarkeitsritual; Vollmond im Mai:
Höchster buddhistischer Feiertag (gesetzl. Feiertag); 1. Juli:
Bankfeiertag (gesetzl. Feiertag); Vollmond im Juli: Buddhistischer Feiertag
(gesetzl. Feiertag); 12. August: Geburtstag der Königin Sirikit
(gesetzl. Feiertag); 11. Oktober: Ende der buddhistischen Fastenzeit;
23. Oktober: Chulalongkorn-Tag, Todestag von König Rama V. (gesetzl.
Feiertag); Mitte November (Datum differiert nach dem Mondkalender):
Loy Krathong, Lichterfest - eines der schönsten thailändischen
Feste überhaupt! 5. Dezember: Geburtstag König Bhumibols (gesetzl.
Feiertag); 10. Dezember: Verfassungstag (gesetzl. Feiertag); 31. Dezember:
Silvester (gesetzl. Feiertag).
Hinweis: Eine Besonderheit in Thailand – fällt ein gesetzlicher
Feiertag auf einen Sonnabend oder Sonntag, so gilt der folgende Montag
als arbeitsfreier Tag! Wichtig für Behörden- oder Bankbesuche!
Land
und Leute
Thailands Bevölkerung zählt rund 58 Millionen (1997),
Wachstumsrate jährlich 1,3%.
Die Mehrheit sind ethnische Thais (80%), v.a. Siamesen, außerdem
Shan und Lao, daneben Chinesen (12%), Malaien (4%), Khmer (3%) u.v.a.
Minderheiten der Bergvölker (Hilltribes) wie Akha, Karen, Long-Neck-Karen
(Langhals-Frauen der Karen), Lisu, Lahu, Meo, Mon.
Sie alle haben sich kulturell und sozial zu einer weitgehend geschlossenen
Einheit integriert. Demzufolge gibt es kaum eine typisch thailändische
Gesichtsform und keinen typischen Körperbau. Es gibt kleine und
große Thais, dunkel- und hellhäutige.
Da mehr als die Hälfte der Thais in der Landwirtschaft tätig
sind, die auf vielfältige Weise die religiösen Zeremonien
und Feste inspiriert – welche Thailand so einzigartig machen –
werden sie auch von ihr geprägt.
Obwohl sich die Thais im Laufe ihrer Geschichte und Wanderung aus Yünnan
(Südchina) mit vielen anderen ethnischen Gruppen vermischt haben,
sind sie ein sehr stolzes, nationalbewußtes, aber auch sehr gastfreundliches
Volk. Niemals in der Geschichte wurde Prathet Thai – das Land
der Freien – von einer Kolonialmacht beherrscht. Fremdenfeindlichkeit
ist unbekannt. Thais sind freundlich und sehr hilfsbereit, obwohl das
berühmte Land des Lächelns oft auch mißverstanden wird.
Anreise
Bangkok ist Thailands wichtigstes Tor zur Welt. Die meisten
Besucher reisen über Bangkoks internationalen Flughafen Don Muang
(sprich: Don Müang) ein, der durch tägliche Flüge der
bekannten großen internationalen Fluglinien wie Alitalia, British
Airways, Lufthansa, LTU, Thai International, Air France, Garuda, Japan
Airlines, Qantas, Canadian Airlines, Cathay Pacific, China Airline,
LOT, Singapore Airlines, Aeroflot und United mit Europa, Nordamerika,
Asien und Australien verbunden ist.
Weitere Flüge verbinden die anderen internationalen Flughäfen
Thailands (z.B. Phuket, Chiang Mai) auch mit den Nachbarstaaten.
Fahrplanmäßige Züge verkehren zwischen Bangkok und Singapur
über Malaysia. Die Einreise auf der Straße ist über
Grenzübergänge an der malaysischen und über Nong Khai
an der laotischen Grenze möglich. Hinweis: Bei der Ausreise wird
auf den internationalen Flughäfen seit dem 1. April 1998 eine Airport
Tax (Flughafensteuer) verlangt, die 500 Baht beträgt. Dieser Betrag
ist möglichst passend und unbedingt in thailändischer Währung
am Check-In-Counter (jetzt auch an Automaten!) zu entrichten, da sonst
die Ausreise verwehrt wird. In ausländischer Währung kann
die Gebühr nur an speziellen Service-Schaltern entrichtet werden.
Einige Flughäfen haben auch Automaten für die Begleichung
der Airport Tax aufgestellt.
Verkehr
Thailand verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur.
Mit zahlreichen Bahn-, Bus- und Fluglinien erreicht man fast jeden Winkel
des Landes. Die Hauptstadt Bangkok stellt allerdings eine große
Ausnahme dar. Krung Thep ist gleichzusetzen mit dem absoluten, nicht
mehr zu bewältigenden Chaos. Obwohl Thailand über ein umfangreiches
Autobahnnetz verfügt, ist der öffentliche und private Verkehr
in Bangkok nicht mehr zu bewältigen, selbst nicht durch den rasant
vorangetriebenen Bau immer neuer Hochstraßen.
Flugzeug: Internationale Flughäfen wie Bangkoks Don Muang oder
Chiang Mai und Phuket werden von allen bekannten Airlines im Linien-
oder Charterverkehr angeflogen. Domestic Destinations werden mehrmals
täglich von Thai Airways oder Bangkok Air bedient.
Bahn: Die thailändischen Staatsbahnen verbreiten nostalgischen
Charme. Sie sind preiswert und bekannt für Pünktlichkeit.
Reservierungen, meist mehrere Tage im voraus und auf jedem größeren
Bahnhof bequem zu buchen, sind auch unbedingt erforderlich!
Busse: Billig (in den Städten meist nur Pfennig-Beträge),
erreichen wirklich jeden noch so kleinen Ort des Landes. Für längere
Strecken sollte man ausschließlich die sogenannten VIP-Busse benutzen,
die mehr Sitz- und Beinkomfort für Europäer bieten.
Taxis: Unbedingt auf Taxi-Meter-Fahrzeuge achten! Eine Kuriosität
stellen die wendigen, offenen Dreirad-Taxis dar, wegen des Geräusches
ihres Zweitakt-Motors Tuk-Tuk genannt. Fahrrad-Rikschas (auch mit Motorkraft
betrieben) werden in Thailand Samlor genannt und sind fast nur noch
in ländlichen Gegenden oder als Touristenattraktion in Urlaubszentren
gebräuchlich.
Leihwagen: Die international bekannten Vermieter wie Avis oder Budget
bieten moderne Fahrzeuge mit Versicherung.
Für Selbstfahrer – es herrscht Linksverkehr!
Boote: Sie sind das schnellste Verkehrsmittel in Bangkok – rasende,
lärmende longtail-boats. Selbstverständlich gibt es außerdem
die schnellen und preiswerten Fährverbindungen zu den Inseln Koh
Samui, Koh Larn und Koh Samet, Koh Chang und auch nach Phuket.
Reiseziele
Bangkok, das Drehkreuz Südostasiens, Ausgangspunkt für
viele andere Ziele - die Hauptstadt, von den Thais Krung Thep Mahanakorn
Amon Rattanakosin... genannt. Hier tobt das Leben rund um die Uhr.
Goldenes Dreieck – nördliches Grenzgebiet zu Myanmar (Burma)
und Laos, Zentrum des Opiumanbaus (Heroin!), Geschichte und Dschungel
pur.
Pattaya – der bekannteste Badeort Südostasiens am Golf von
Siam, Super-Hotels, Thai- und Küche aus aller Herren Länder,
jede Menge Sport- und Freizeitmöglichkeiten.
Cha Am/Hua Hin – an der Westseite des Golfs mit einer Sommerresidenz
des Königs; kilometerweite, menschenleere Strände; Hua Hin
ist berühmt für seinen Night-Market; außerdem Ananas
satt.
Phuket an der Andamanen-See und Krabi - Traumstrände im Süden,
James-Bond-Felsen und Tauchparadies.
Kanchanaburi – Fahrt mit der berüchtigten Todesbahn zur Brücke
am River Kwai, dinieren und schlafen auf einem Floß mitten im
Menam Kwae.
Koh Samui – wunderschöne Kokosnuß-Insel im Golf von
Siam, Traumziel für Singles und Familien.
Thai-Küche
Für Feinschmecker ist Thailand ein einzigartiger Garten
der Lüste. Kulinarischen Entdeckungsreisen in die Gefilde völlig
neuer, ungeahnter Gaumengenüsse, sind keine Grenzen gesetzt. Die
thailändische Küche kann sich mit den besten der Welt messen.
Sie bietet eine Vielfalt an Gerichten (allein 6.500 Hauptgerichte!)
und eine kunstreiche Mischung aller Geschmacksrichtungen.
Fleisch und Meeresfrüchte, Schweine-, Rind-, Hühner- und Entenfleisch,
sowie eine Vielfalt an Fischen und Krabben, Lobster, Prawns, Shrimps,
Muscheln und Tintenfischen, werden großzügig angeboten.
Der Einfallsreichtum der Thai-Küche ergibt sich einerseits dadurch,
daß die Thais freizügig die Küchen der Nachbarländer
mit einbezogen und ihren Bedürfnissen angepaßt haben. Andererseits
lieben die Thais gutes Essen (Sanuk) und es steht ihnen auch eine Fülle
von Zutaten zur Verfügung. Thais bevorzugen im allgemeinen extrem
scharfe (Chili) Speisen. Die Gerichte sind nie fade, können aber
auch – speziell für Touristen – so abgemildert werden,
daß sie den meisten Gaumen behagen.
Die Zubereitungsarten sind so mannigfaltig, daß den Besucher jedesmal
ein neues Erlebnis erwartet. Der Gebrauch vielfältiger Gewürze
und die Kombination bester chinesischer, indischer und indonesischer
Kochtradition macht die thailändische Küche unverwechselbar.
Am beliebtesten außer Reis (für Thais ein Muß!) sind
Nudelgerichte, Currys, Süßsaures, lang- und kurzgekochte
Beilagen, seltene Gewürze und Ingredenzien immer unter Wahrung
des ureigenen thailändischen Charakters.
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